Turalisjvutha - Der große Schwarze

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Turalisjvutha - Der große Schwarze

Turalisjvutha - Ära des Friedens

Mit Missfallen beobachtete Turalisjvutha das neue Volk, wie sie ihre Stadt Mîrhaven ausbauten. In seiner Höhle dachte er darüber nach, wie diese minderwertigen Menschen wohl an so viel Reichtum gekommen sind. Sie mussten Schätze angehäuft haben, um Zwerge und anderes Gesindel zu bezahlen. In seiner Höhle grollte und brüllte er manchmal voller Zorn und Wut herum. „Dieses Rattenvolk, ich werde mir mein Gold holen.“ Nach diesen Anfällen, die von Zeit zu Zeit stattfanden, dauerte es eine Zeit, bis er sich wieder beruhigte. Meistens ging er dann auf die Jagd über dem blauen Meer, um seine Macht und Stärke sich selbst zu beweisen. Turalisjvutha dachte intensiver darüber nach, wie er an sein unterschlagenes Gold kommen könnte. Selbst konnte er nicht in die Stadt, da dieses Gesindel mächtige Freunde gewonnen hatte, die ihre Städte sogar mit ausbauen halfen. Wirklich gewachsen sind sie ihm zwar nicht, aber wieso sollte er auch kämpfen, dachte er sich. Wieso sollte er sie nicht einfach benutzen und sich daran erfreuen, wenn sie sich gegenseitig umbringen. Seinem überlegenem Verstand sind sie nicht gewachsen. Fortan machte er es sich bequem auf seinem goldenen Bett, dass er bereits angehäuft hatte. Nach einiger Zeit nahm sein Plan, diesem Volk alle Gemeinheiten zurückzuzahlen, langsam Gestalt an.

In seinem Reich des Sumpfrandes versteckten sich seit ein paar Tagen einige Räuber. Dieses unwürdige Gesindel würde in seinem Plan eine wichtige Rolle spielen, wie sich später herausstellen sollte. Nachts schlich er sich an ihr Versteck und hörte sie aus. Seine Aura der Furcht konnte er nicht gänzlich verbergen. Einige dieser Würmer verkrochen sich zugleich oder liefen panisch davon. Mit dem Anführer handelte er ein Geschäft aus, dass er sie im Sumpf beschützen würde, wenn er jeden Vollmond einen Sack voll Gold bekommt, der so viel wie ein ausgewachsener Karpfen wiegt. Den alten Anführer der Räuber fragte er aus, wo sie sein Gold vor ihm verstecken, das er Ihnen leihweise zur Aufbewahrung überlassen würde. Dieser konnte natürlich keinem seiner Zauber standhalten und somit kannte er jetzt alle Verstecke, die sie angelegt hatten. Der Anführer wusste aber nichts davon, dass er durch den Zauber alles verraten hatte. Von Zeit zu Zeit bediente sich der Drache dieses Zaubers, um auf dem Laufenden zu bleiben. Aber durch dieses Geschäft hatte er eine kleine ständige Einnahmequelle und konnte somit auch Neuigkeiten aus Mîrhaven erfahren. Er ließ die Stadt für sich ausspionieren und erfuhr schlussendlich auch, wo sie sein Gold vor ihm verbargen. Leider erfuhr er, dass es sich nicht in einem Turm auf der Burg befand, sondern in ihrem Inneren - gut versteckt und bewacht durch den harten Fels, durch den er sich nicht graben konnte. Er war schließlich kein Erddrache und würde zudem auch zu lange dafür benötigen. Ein Angriff aus der Luft kam ebenfalls nicht in Frage, da sich diese Missgeburten gut innerhalb der Burg verstecken konnten.

Da er sich nicht das Gold schnappen konnte, setzte er die Räuber darauf an, dass sie erfuhren, wann die Bezahlung der Zwerge erfolgen sollte. Diese sollten sich nicht auch noch an seinem Schatz bedienen. Die erste Auszahlung an die Zwerge war in ein paar Monaten geplant, wie er erfuhr. Nachdem er das wusste, schmiedete er neue Pläne. Seinem ersten Untergebenen bei den Räubern befahl er, sie sollen die Gegend auskundschaften, die sich für einen nächtlichen Überfall eignete. Außerdem müssten sie noch die Stärke der Zwerge herausfinden, die das Gold dem Rückweg zu ihrer Binge bewachen werden auf. Da sich in den letzten Jahren alles friedlich und keine großen Überfälle von Goblins, Orks oder Räubern ereignet hatten, war es nur eine kleine Gruppe von 15 Zwergen die den Rücktransport durchführen sollten. Die Räuber hatten schon ihre Stellung bezogen, bevor Turalisjvutha sich in der Nähe niederließ. Sie hatten vereinbart, dass er mit seinem Zauber der Dunkelheit für Verwirrung sorgen sollte und dann würden seine Diener schnell die Kiste ergreifen, um damit dann zu flüchten. Sein Plan ging auf, weil die Zwerge nicht mit einem Überfall rechneten und etwas unvorsichtig waren. Einige Räuber wurden in Kämpfe mit den Zwergen verwickelt und getötet, aber die Truhe konnte erfolgreich entwendet werden. Am nächsten Tag kamen die überlebenden Räuber in ihr Versteck und die Beute wurde geteilt. Wie Turalisjvutha mitbekam, hatten sie die Truhe schon vorher geöffnet und sich anscheinend schon bedient. Er dachte sich: ’Ich werde Euch Ehrfurcht lehren, aber jetzt ist noch nicht die Zeit dafür gekommen.’

Nach diesem Überfall wurde in Mîrhaven vermutet, dass sich verschiedene kleinere Räuberbanden zusammen getan hatten, um diesen Überfall zu planen und auszuführen. Die Zwerge machten die Stadt Mîrhaven direkt dafür verantwortlich und wollten im nächsten Monat die doppelte Menge an Gold, da sich der Überfall auf dem Gebiet der Menschen ereignet hatte. Außerdem handelten sie noch eine Entschädigung für die verletzten und getöteten Zwerge aus. Die Goldgier von Turalisjvutha und den verbliebenen Räubern wurde bis aufs Äußerste geweckt, als sie dies erfuhren. Der nächste Überfall würde nicht so einfach ablaufen, denn jetzt waren ihre Opfer gewarnt. Der Drache dachte einige Tage über einen neuen Plan nach, bevor er diese den Räubern unterbreitete. Die Räuber sollten zwei Stunden vor Sonnenuntergang einen Scheinangriff durchführen und die Gruppe teilen. Da Zwerge allgemein zu viel Stolz haben, würden diese ihnen zum Sumpf folgen, in dem dann bereits Turalisjvutha warten würde. Später in der Nacht würde er sich dann den Schatz von den verbliebenen Zwergen holen, um mit diesem ebenfalls zurück zum Sumpf fliegen.

Der Tag kam und es passierte alles so, wie er es sich vorgestellt hatte. Der größte Teil der dummen Zwerge folgte den Räubern, wie er aus seinem Versteck im Wald beobachten konnte. Seine überlegene Intelligenz hatte alles schon vorher geplant und gewusst. Er fühlte sich sehr bestärkt in seiner Weisheit und wusste, wie überlegen die Rasse der Drachen gegenüber diesen minderwerten Lebewesen war. Die restlichen Zwerge schlugen ihr Lager an Ort und Stelle auf, um auf ihre Kollegen zu warten. Als die Nacht hereinbrach schlich sich Turalisjvutha so nahe an das Lager heran, wie er konnte, ohne jemanden auf ihn aufmerksam zu machen. Er beobachtete das Geschehen im Lager und machte das Pferd ausfindig, das zu seinem Glück immer noch die Truhe auf seinem Rücken geschnallt hatte. Ein kleiner Donnerzauber schreckte die Pferde auf, worauf sie sich losrissen und davon liefen. Schnell breitete er seine Flügel aus und verfolgte das Pferd mit dem Schatz und umschloss ihn mit seinen Krallen. Das Gerippe des Pferdes knirschte und einige Knochen sprangen von ihrem ursprünglichen Platz, wie man beobachten konnte. Das Tier schrie nur kurz vor Schmerz auf, bevor es starb. Im Sumpf angekommen ließ Turalisjvutha das Tier auf den Boden fallen, nahm den Schatz und brachte ihn in seine Höhle. Außerdem suchte er alle Verstecke, die seine Räuber angelegt hatten, um sein Gold vor ihm zu verstecken auf und nahm dort ebenfalls alles mit.

Die Räuber kamen am nächsten Morgen im Sumpf abgehetzt an. Sie hatten während der Nacht versucht, die Zwerge abzuschütteln. Dies ist ihnen allerdings nicht gelungen, da Zwerge bekanntlich nachts besser sehen können als Menschen. Turalisjvutha erwartete die Menschen an einer Stelle, an der im Schlamm vor ihm standen, während er festen Boden unter den Füßen hatte. Er beruhigte sie: „Lasst die Zwerge nur herankommen. Ihr werdet sie alle besiegen. Stellt euch vor mir auf und ich spreche einen Zauber, der euch unbesiegbar machen wird.“ Die Zwerge waren nicht mehr weit weg und Turalisjvutha begann einen Zauber zu sprechen. Der Schlick, in dem die Räuber standen, verfestigte sich urplötzlich und wurde schlussendlich zu Stein. Sie wimmerten vor Schreck und verfluchten den Drachen, denn anscheinend hatte dieser sie verraten. Mit einem hämischen Grinsen beobachtete er, wie sich die Zwerge näherten und die Räuber fast wahnsinnig vor Angst wurden, da sie sich nicht mehr von der Stelle bewegen konnten. Der Stein hatte ihre Füße fest umschlossen und ließ kein Entkommen oder Fliehen zu. Seiner Seele tat es gut, endlich diesem minderwerten Volk der Menschen heimzuzahlen. Mit einem lauten Lachen verhöhnte er sie. Es hatte ihn schon lange gestört, dass er sich mit ihnen abgeben und freundlich zu ihnen sein musste, weil er sie für die Spionage gebraucht hatte. Als die Zwerge das Schauspiel wahrnehmen konnten, holte Turalisjvutha tief Luft und sprühte seinen Säureodem auf die Räuber. Diese schrieen vor Schmerz auf. Langsam fraß sich die Säure in das Fleisch und tötete einen nach dem anderen. Kein Räuber überlebte und die Zwerge vergaßen vor Schreck über soviel Brutalität ihren Angriff. Sie zogen sich ein Stück zurück und verteilten sich, damit der Drache sie nicht auch so einfach töten konnte. Turalisjvutha sprach zu ihnen. „Das ist mein Land, mein Boden, hier gelten mein Recht und mein Gesetz. Dies habe ich mit den Elfen ausgehandelt. Verschwindet und kommt nie wieder, sonst werde ich euch alle töten“. Er breitete seine Flügel aus und machte drei Schritte auf sie zu bis er sich in die Luft erhob.

Als die Zwerge dann zurück zu ihren Gefährten gingen, erfuhren sie, dass auch sie von dem Drachen getäuscht wurden. Die Menschen und Zwerge sendeten daraufhin eine größere Anzahl von Kämpfern und Magier in den Sumpf, die aber Turalisjvutha nicht aufspüren konnten. Außerdem gelang es ihnen auch nicht, sein Versteck zu finden. Der Drache war wie vom Erdboden verschwunden und sie mussten unverrichteter Dinge wieder zurückkehren. Seit diesem Überfall wurden bei jeder Übergabe von Gold an die Zwerge eine größere Anzahl Magier und Kleriker mit gesendet, um den Drachen töten zu können, falls er nochmals angreifen sollte. Allerdings wusste das Turalisjvutha anscheinend auch und es kam zu keinen weiteren Überfällen.

(Story by Mic2)


Buch I

Turalisjvutha bemerkte natürlich die Ankunft der Elfen, als sie mit ihren Booten auf der Insel Amdir eintrafen. Mit gemischten Gefühlen beobachtete er sie aus seinem Versteck, als die Elfen die Insel erkundeten und versteckte sich im Sumpf, um sie in Ruhe auszuspionieren. Er wusste, dass Elfen sehr viel Reichtum mit sich tragen. Leidenschaftlich sammelte er Münzen und schlief auf ihnen. Einige Jahre überlegte er, wie er an diese Münzen der Elfen heran kommen könnte. Sie sind nicht leicht zu jagen und es bestand für ihn ein großes Risiko verletzt zu werden, wenn es zu einem richtigen Kampf käme. So kam er zu dem Entschluss, sich erst einmal vor ihnen zu verbergen und vielleicht ergab sich eine passende Gelegenheit für ihn doch noch an seine Münzen zu kommen.

So vergingen einige Jahrhunderte, die er zurückgezogen und unbemerkt von den Elfen verbrachte. In einer Nacht, nachdem er seine Lieblingsmahlzeit von Fischen beendet hatte, schlich er sich im Schatten des Waldes an dessen Grenze. In der Dunkelheit machte er mehrere Gebäude aus. Mit Schrecken stellte er fest, dass die Elfen am Rande seines Waldes anfingen, eine Stadt zu bauen. Sein Zorn wallte auf und er schmiedete Pläne, um die Elfen zu vertreiben. Er beobachtete intensiver die angehende Stadt und versuchte den Anführer auszumachen. Nach einer Weile des Beobachtens, machte er eine Elfe aus, die wohl eine hohe Position bekleidete, und stellte fest, dass sie sich oft des Nachts alleine in der Bucht aufhielt und die Sterne betrachtete. In einer von Wolken verhangenen Nacht schwamm er so nahe wie es ging, um unbemerkt zu bleiben, an die Bucht heran und wartete, dass sie auftauchte. Sie kam, setzte sich ins nasse Gras und lauschte anscheinend den Wellen des Meeres, wie er vermutete. Leise sprach er einen magischen Dunkelheitszauber auf den Platz der Elfin aus. Danach stürzte er sich sofort auf sie, packte sie mit seinen Krallen und hob sie hoch in die Luft, um mit ihr davon zu fliegen.

Natürlich wusste er, dass dieser Angriff nicht unbemerkt geblieben war und flog so über den Wald, dass diejenigen, die ihn sahen, vermuten konnten, dass er dort lebte. Er wartete im Sumpf, unter sich liegend die zappelnde Elfin, mit einem Grinsen um sein Maul. Er wusste, dass er sie jetzt in der Hand hatte. Das Leben ihrer Anführerin würden sie bestimmt nicht aufs Spiel setzen, dachte er sich. Trotzdem bereitete er einige Zauber vor, um sich gegebenenfalls schützen zu können, falls die Elfen doch angriffen. Er hörte wie sich die Elfen näherten und ihn leise umzingeln wollten. Er bäumte sich auf und sprühte seinen Säureodem ins Dickicht, damit diese nicht auf dumme Gedanken kamen. Die lauten Schreie der Getroffenen freuten ihn, vielleicht sind sogar ein paar Elfen daran gestorben. Ein zufriedenes Lächeln umspielte sein Maul. Sie waren in seinem Reich und nichts konnte ihm hier passieren. Mit einer Klaue hob er die sich windende Anführerin der Elfen nach oben in die Luft, um sie danach wieder unter seinem Bauch zu verstecken. Ein älterer Elf trat aus dem Dickicht hervor und ergriff das Wort. "Ehrwürdiger Drache, wieso habt Ihr uns angegriffen und unsere Gefährtin entführt?" "Schweigt!", donnerte es zurück. "Wieso baut Ihr ohne meine Erlaubnis in meinem Reich eine Stadt?" Die Elfen zogen sich etwas zurück, um zu beratschlagen, was sie tun sollten. Der ältere Elf ergriff wieder das Wort. "Wir wussten nicht, dass Ihr dieses Gebiet beansprucht. Allerdings können wir dieses Gebiet auch nicht wieder aufgeben." Es kamen immer mehr Elfen und umzingelten mehr oder weniger mit großem Abstand Turalisjvutha. "War das eine Drohung? Vergesst nicht, ich habe Eure Anführerin und kann sie mit einer Kralle töten und davonfliegen." Als Zeichen seiner Macht strich er vorsichtig mit seiner vorderen Kralle über den Körper der Anführerin. "Bitte, hört auf", sprach der Elf, "Wir drohen Euch nicht …" Ein wenig Speichel tropfte von dem Maul des Drachen hinunter und prallte auf den Sumpfboden nahe des Gesichts der Elfin auf. "Wenn Ihr mir nicht beim Essen zuschauen wollt, was wollt Ihr dann hier", fragte er den älteren Elf, der ehrfürchtig antwortete, "Wir würden gerne mit Euch über das Leben unserer Anführerin verhandeln." "Das Leben Eurer Anführerin ist nicht zu verhandeln, sie ist mein Essen", schnaubte er zurück. "Um Euch nicht um das Essen zu bringen, würden wir einige Rehe jagen und Euch zubereiten", antwortete der Elf. "Ihr Unwissenden, wenn Ihr mit mir verhandeln wollt, dann sage ich Euch, was ich zu essen will und das ist keinesfalls ein Reh. Besorgt mir Fische und zwar große, nicht die Kleinen, die Ihr in Euren Netzen fangt." Die Anführerin behielt er allerdings unter sich liegend immer im Auge. Nach einiger Zeit brachten sie mehre Fische und Turalisjvutha willigte ein, zu verhandeln. Die Verhandlungen liefen zäh und waren nicht gerade einfach. Mehrmals verlangte Turalisjvutha nochmals Fische, um überhaupt weiter zu verhandeln. Am Ende bekam Turalisjvutha den Sumpf als sein alleiniges Gebiet zugesprochen, auf dem sein Recht und seine Gnade gilt. Für den Landverkauf an die Elfen bekam er 20.000 Goldmünzen, damit sie dort leben durften. Es wurde noch dazu vereinbart, dass er keine Elfen außerhalb seines Sumpfes und kein Elf ihn innerhalb des Sumpfes angreifen darf. Ansonsten würde dieses Abkommen, das heute vereinbart wurde, nichtig.

Buch II

Die Jahrtausende vergingen und Turalisjvutha lebte in seinem Sumpf unbehelligt von den Elfen - zufrieden und allein. Am helllichten Tage im Herbst überflog er in westlicher Richtung das Land, um im Meer Wale zu jagen. Diese tauchten dort jedes Jahr ungefähr um die gleiche Zeit auf. Sein scharfer Blick bemerkte eine neue Siedlung. Diese war sehr groß und konnte nicht in so kurzer Zeit gebaut worden sein, dass er sie nicht bemerkt hätte. Es ärgerte ihn, dass er mit seiner grenzenlosen Macht dieses Gewürm von kleinen Leuten nicht gesehen hatte und sie sich ein stattliches Dorf gebaut haben. Er flog weiter aufs Meer hinaus um zu jagen und wollte sich in der Nacht das Dorf genauer ansehen.

Hinter einem Hügel landete er und schlich sich im Schutz der Dunkelheit an das Dorf heran. Als Ärgernis stelle sich heraus, dass sich dort Gnome aufhielten. Sie sind bekannt für ihre Illusionen, die sie durch Zauber hervorbringen. Seine Wut, dass dieses Ungeziefer ihn täuschen konnte, schluckte er hinunter. Er schaute sich um, ob er vielleicht heraus finden konnte, wo sie ihre Schätze verbargen. In der Senke, in der er sich gut versteckt hatte, kam ein merkwürdiger Käfer auf ihn zu. Es klapperte und gab Rauchzeichen von sich. Er beobachtete es neugierig, als es immer näher kam. Auf einmal gab der merkwürdige Käfer einen schrillen Ton von sich. Vermutlich ein Warnsignal für die anderen Käfer, die vielleicht noch irgendwo verborgen waren. Aber anstatt mehr Käfer auf ihn zukamen oder dieser flüchtete, wurde die Nacht plötzlich durch einen Zauber zu Tag. Einige Gnommagier hatten anscheinend einen Zauber ausgeführt, der der die Dunkelheit vertrieb. Da er sich in der Senke befand, war er im Nachteil gegenüber jedem Angreifer.

Er breitete seine Schwingen aus und flog hinauf. Der Käfer, der das Warnsignal ausgestoßen hatte, schnappte er sich mit einer seiner Krallen. Danach flog er über das Dorf und stieß seinen Säureodem aus. Er tötete einige Gnome und die anderen, die nicht sofort starben, wanden sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. Einige Magier und Maschinen, wie er jetzt erkannte, warfen Feuerbälle nach ihm, um ihn zu vertreiben. Diesen wich er allerdings geschickt im Flug aus. Im Hort angekommen, untersuchte er den Käfer und stellte fest, dass dieser nichts weiter als ein aus Zahnrädern, Schrauben, Muttern und verschiedenen Metallen bestehendes Gerät war, das anscheinend die Gnome mit ihrer Magie erbaut hatten. Achtlos warf er den Käfer in eine Ecke der Höhle und legte sich auf seinen Schatz nieder, um zu ruhen und nachzudenken. Das Dorf mit den vielen Maschinen und Magiern direkt anzugreifen, schien ihm nicht sehr gefährlich. Mit seiner Kraft konnte er jede Maschine und jeden Gnom zerquetschen, aber was bekam er zum Schluss als Beute? Vielleicht nur ein paar Maschinen, die zu nichts zu gebrauchen wären.

Seit die Menschen die Stadt Mîrhaven gegründet haben, schenkte Turalisjvutha ihnen mehr Aufmerksamkeit als den Winzlingen. Nachts überflog er oft die Handelsrouten auf der Suche nach Handelskarawanen, die er überfallen konnte. Im Schutz der Dunkelheit hatte er sich versteckt und wartete bis sich ein Opfer näherte. Ein Soldat in seinem Waffenrock kam eines Tages nichts ahnend in seine Nähe. Er kam über den Hügel und Turalisjvutha hob seine Schwingen und war bereit, auf ihn zuzustürmen. Wie gelähmt stand der Soldat auf seinem Fleck. Die Furcht spiegelte sich in seinem Gesicht wider, als der Drache auf ihn zukam. Seine Krallen umschlossen den Körper und dann befanden sie sich auch schon in der Luft. Turalisjvutha flog auf den Sumpf zu, um den Menschen zu befragen. Als er zur Landung ansetzte, öffnete er seine Krallen und ließ den Menschen ungefähr zwei Meter in die Tiefe fallen.

Das Sumpfwasser spritzte auf und der Schlamm umschlang den Körper. Seine Starre, die er vor Schreck während des Fluges hatte, ließ nun nach. Wild um sich schlagend schwamm er auf das Ufer zu. Nach einigen Metern berührte er anscheinend mit seinen Füßen den Grund des Sumpfes. Er richtete sich auf und sein Oberkörper ragte ein gutes Stück heraus. So arbeitete er sich bis zum Ufer vor. Turalisjvutha wartete bis er sich einigermaßen erholt hatte, bevor er ihn ansprach. „Gewürm, verbeuge dich vor mir, wenn ich dich schon am Leben lasse“, zischte er. Der Mensch warf sich auf die Knie und stammelte eine Entschuldigung hervor. „Ich will wissen, welche Karawanen demnächst aus Mîrhaven kommen und was sie bei sich führen“. Auf den Knien und mit gesenktem Kopf antwortet der Mensch, dass sich nicht viele Händler und Karawanen in nächster Zeit auf die Reise machen werden. Eine Klaue schnellte vor und der Drache hob ihn hoch. Sein Blick durchbohrte ihn, „Gewürm, du wagst es mich anzulügen und denkst, du kannst das?“

Der Drache sprach auf drakonisch einen Zauber, setzte den Menschen wieder ab und drehte ihm den Rücken zu. "Nun wie viele Karawanen werden jetzt Mîrhaven verlassen?" Der Verzauberte nannte alle, von denen er wusste, und sagte ihm auch, wer was bei sich führen wird. Unter anderem sprach er auch von einem Händler, der Gegenstände von den Gnomen kaufen wollte und wahrscheinlich eine beträchtliche Summe an Goldmünzen bei sich führen wird. Als ihm der Mensch alle Fragen beantwortet hatte, sagte er. „Ihr könnt gehen“. Der Mensch konnte sein Glück kaum fassen. Er drehte sich um und rannte so schnell er konnte davon. Bevor er aber die Lichtung verlassen konnte, hob Turalisjvutha seinen Kopf und stieß seinen Säureodem aus. Der Mensch schrie nicht einmal mehr auf, als der Odem ihn traf.

(Story by Mic2)