Der Wille der Seldarine

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Das Lied der Gesetze Elborias

Langsam weicht Selûnes Licht dem dunklen Kleid der Nacht, und die hohen Bäume Elborias legen schützend ihre weiten Schatten über die Stadt. Vereinzelte Sonnenstrahlen brechen noch hier und dort durch das dichte Laub der Blätterschar, als die Stimmen einiger Barden des alten Volkes erklingen.

Die melodischen Klänge ihrer Stimmen erzählen von einem herrlichen Tag in Elboria, doch wird ihr Lied von disharmonischen Tönen begleitet. Die Melodie schwankt in leichter Trauer ab und berichtet von einem Angriff auf eine Elfe in der geliebten Stadt des schönen Volkes. Doch werden die Töne wieder heller, die Harmonie kehrt zurück und in dem wundervollen Zusammenspiel ihrer Stimmen beschreiben sie, wie der Angreifer aus der Stadt vertrieben wurde.

Die Stimmen werden leiser, die Töne langsamer und kurz bevor man erwartet, dass das Lied enden würde, mischen sich neue Klänge in die Melodie. Der Gesang hat sich gewandelt und erzählt nun in voller Herrlichkeit von der Anmut und Pracht der Seldarelle von Elboria, und wie an jenem Tag, als für Stunden der Zutritt der Stadt von den Vallendár verweigert wurde, die Seldarelle und eine Schar weiterer Elfen dem Mythal Elborias neue Stränge der Macht hinzufügten.

Der Gesang schwillt ein weiteres Mal an, der Wind frischt auf, um scheinbar die nächsten Strophen der Barden zu bekräftigen und mit der Melodie der nächsten Töne fühlt ihr die Gewissheit, dass dies mehr als nur ein Lied ist, dass dies den Wille und die Wahrheit des alten Volkes widerspiegelt. Und so singen die Stimmen, dass von nun ab jeder Kurzlebige, welcher einen Akt der Aggression auslöst, von der Magie des Mythals festgehalten und von den Vallendár auf Lebzeiten der Stadt verwiesen wird. Melodie und Klang des Gesangs bleiben erhalten und nur allzu deutlich schwingt der nötige Ernst in ihren Worten mit. Es überkommt Euch beinahe eine Gänsehaut, als Ihr dieser eindringlichen Melodie weiter lauscht. Und so wird der Zuhörer aufgefordert, dem alten Volk den nötigen Respekt zu erweisen, indem er seine Waffen vor der Stadt ablegt und seinen Körper und seine Kleidung reinigt, bevor er den von den Seldarine gesegneten Grund betritt. Diesen Respekt wird von dem Besucher Elborias ebenso in Wort und Tat gegenüber jeder Schwester und jedem Brüder der Tel'Quessir erwartet. Für den Unwissenden erwähnen die Stimmen zufügend, dass dazu ebenso das Unterlassen der Ausübung jeder Art der Magie gehört und eine Missachtung ebenfalls zur Bestrafung durch den Mythal führt. Des Weiteren ist das Betreten der heiligen Bauten sowie dem Tempel, oder dem Rat der Elfen nur nach vorheriger Zustimmung des schönen Volkes erlaubt. Genauso verhält es sich mit der Bibliothek. Die Melodie wird wieder von etwas heiteren Tönen durchsetzt, wobei jedoch die ernsten Klänge nicht weichen wollen. Und wieder lauscht ihr dem Gesang der Barden. Jedem Durchreisenden sei versichert, dass die Vallendár allen Schaden von ihm abwenden, soweit der Gast seinen Pflichten als solcher gebührend nachkommt.

Und mit dieser Botschaft endet das Lied der Barden. Der Wind trägt noch für einen kurzen Moment die letzten Silben in die verborgenen Ausläufer der Stadt und dann ebbt er so plötzlich ab, wie er aufgekommen ist, und untermalt damit die Endgültigkeit dieses Beschlusses.

Viele Jahre sind nach dem Lied vergangen. Doch nichts hat es von seiner Aussage eingebüßt. Auch ohne Hilfe des Mythals setzen die Vallendár jegliche Gesetze durch.