Der Aonorach Foliant

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Erscheinung

Der Foliant ist lang wie ein Arm und mit weißem Hirschleder überzogen. Auf der Vorderseite sind geschwungene Linien von Saphiren eingelassen, die sich durch das widerspiegelnde Licht fast wie Wellen zu bewegen scheinen. Die Schrift ist in kruder Gemeinsprache verfasst und enthält größtenteils skurril brutale Gebete sowie detaillierte Handlungsanweisungen für die Verehrung der Frostmaid Auril.

Verbreitung

Es ist nur ein einziges erhaltenes Exemplar dieses Folianten bekannt, obwohl vermutet wird dass es sich hierbei um eine Abschrift handelt. Der Foliant befindet sich gegenwärtig im Besitz des Magiers Bortan der Akademie zu Mirhaven. Aus Dankbarkeit für seine Rettung auf dem Aonorach durch die Winterwächter eröffnete er ihnen die unten erwähnten Auszüge in einem Brief, der heute in der Bibliothek der Winterwächter zu finden ist.

Hintergrund

Aus einem Brief des Magus Boltan aus Mirhaven an die Winterwächter


Das Gewebe zum Gruße, werte Retter, Frauen Isabelle, Jun und Lilithien,


nachdem ich wohlbehalten wieder in der Akademie angekommen bin, machte ich mich sogleich an das Studium dieses hochinteressanten Folianten, den ihr mir großzügigerweise aus der Höhle überließt. Im Nachhinein hat sich alles noch besser entwickelt, als ich es vorausgesehen hatte. In der Tat bestätigten sich meine Vermutungen, und bei der Konstruktion auf dem fraglichen Gipfel handelte es sich tatsächlich um einen sehr alten Schrein der Auril, der zu den Zeiten der Siedlung entstand. Es wird euch sicher faszinieren zu hören, dass ich Grund zur Annahme habe, dass diese Art von Schreinen kein Einzelfall, sondern über die gesamte Winterrache-Gebirgskette verteilt waren. Offenbar wurden sie jeweils von einzelnen Einsiedlern gepflegt und aus dem Dorf mit Nahrungsmitteln versorgt. Das Buch enthielt die Visionen eines Klerikers aus dem Dorf, zusammen mit expliziten Regeln zur Verehrung Aurils. Ich erlaube mir, meinen Novizen zu beauftragen, Euch im Folgenden einige der interessanteren Stellen, die ich fand, zu kopieren.

Auszüge

Der Adler trug mich, und seine Augen wurden meine Augen, und seine Ohren wurden meine Ohren. Ich sah die Frostmaid mit ihrer Krone von Kristall, die Zacken schlossen sich um das reinste Herz in vollendetster Form. Von oben sah ich auf das Gebirge und das Tal, auf eine große Stadt im Westen und einen brodelnden Vulkan im Osten. Ich hörte jede Grille, jeden Baum und jeden Menschen zugleich, und mit jedem Wort wurde das Herz der Krone größer, bis sie es kaum zu fassen vermochte. Dann warf die Frostmaid das Herz auf das Gebirge, und es zersprang in tausend Farben, und alle Worte kamen frei. Ihr Schreien löste die Gletscher und begrub Menschen wie Tiere wie Häuser, bis er alles bedeckte, was im Wege stand, Gebirge, Wälder, die Stadt. Sogar der Vulkan erlosch und ergab sich dem Eis. So vergingen tausend Jahre, und nicht ein Lebewesen störte mehr die Stille und die Vollendung des Werkes der Frostmaid.

....


Doch wenn die Menschen schweigen, so wächst das Herz nicht und bleibt klein....

....


Sprecht fortan kein Wort mehr ausser in Gedanken und Flehen zu ihr, und tut es mit Ihrem Eis zwischen euren Zähnen. Begebt euch auf die höchsten Gipfel und schützt euch nicht vor dem Wind und der Kälte. Lasst sie in euch und habt nur für die Frostmaid eure Gedanken, denn sie hört sie alle als würdet ihr sie sprechen. Nur wer zu alt, zu krank oder schwächlich, darf im Tal verbleiben und muss nicht alle Regeln einhalten...