Eishöhle

Eishöhlen

Hoch in den eisigen Gipfeln der Winterracheberge liegt ein verlassenes Dorf. Schneebedeckte Häuser schmiegen sich innerhalb des Tales an die Flanken der Berge und obschon es schon lange verlassen ist, trotzen die Gebäude weiterhin tapfer Wind, Schnee und Eis. Doch so ganz verlassen ist es nicht. Mächtige Schritte lassen den Boden erzittern, lassen Eiszapfen und Schnee von den Ästen der umgebenden Tannen stürzen. Und kaum vermag man sich auf den Beinen halten, wie schon die mächtige Gestalt eines Riesen um die nächste Ecke biegt. Von Frost bedeckt ist sein ganzer Körper und seine Kleidung und ein schwerer Hammer wiegt sich in seiner Faust hin und her. Verborgene Augen mögen seinen Weg beobachten und schließlich erkennen, wie er einen Hang erklimmt und in einer scheinbar aus Eis bedeckten Höhle verschwindet. Dies ist die Heimat jenes Wesens. Seiner und die seines Klans. Denn die Eisriesen nennen das Dorf nun ihr Eigen und ein jeder, der sich in ihre eisigen Tiefen traut, um ihnen ihre Erze zu nehmen, muss gegen herab stürzende Eiszapfen und die Riesen selbst sich erwehren. Schon manch einer versuchte es - und blieb für immer in der ewigen Kälte der Winterracheberge, alsbald vergessen und bedeckt von Eis und Schnee.

»Wenn du einen Riesen siehst, prüfe erst am Sonnenstand, ob es sich nicht bloß um den Schatten eines Zwerges handelt.«

- Chinesische Weisheit